
Hämorrhoiden sind ein weit verbreitetes, aber oft unangenehmes Thema. Viele Menschen erleben irgendwann in ihrem Leben Beschwerden in diesem Bereich, sei es durch Schmerzen, Juckreiz oder Blutungen. Doch trotz der Häufigkeit wird das Thema oft tabuisiert. In diesem Blog möchten wir aufklären, was Hämorrhoiden sind, welche Ursachen und Symptome damit verbunden sind und wie man ihnen vorbeugen oder sie behandeln kann.
Inhalt
Hämorrhoiden – ganz normal und wichtig
Hämorrhoiden sind ein normaler Bestandteil des menschlichen Körpers und bestehen aus einem Geflecht aus Blutgefässen (venösen und arteriellen Gefässen) im Bereich des Enddarms, genauer gesagt im unteren Teil des Mastdarms (Rektum) und des Analkanals. Diese Gefässpolster sind zusammen mit dem Schliessmuskel dafür verantwortlich, den Feinabschluss des Darms zu gewährleisten, also den Stuhlgang und den Abgang von Gasen zu kontrollieren.
Funktion der Hämorrhoiden
- Sie tragen zur Abdichtung des Analkanals bei und sorgen für eine feine Kontrolle des Stuhlgangs.
- Sie unterstützen den Schliessmuskel (Sphinkter) dabei, den Darm zu verschliessen.
- Durch ihre schwammartige Struktur können sie sich mit Blut füllen und so den Anus besser abdichten.
Welche Ursachen führen zu Hämorrhoiden?
Hämorrhoidalleiden entstehen, wenn sich die natürlichen Hämorrhoiden vergrössern und Beschwerden verursachen. Verschiedene Faktoren können dazu beitragen:
Verstopfung und starkes Pressen: Harter Stuhlgang und häufiges Pressen beim Stuhlgang erhöhen den Druck auf die Gefässpolster.
Schwangerschaft: Das wachsende Baby und hormonelle Veränderungen können den Druck im Beckenbereich verstärken und zu Hämorrhoiden während der Schwangerschaft führen.
Langes Sitzen: Eine überwiegend sitzende Lebensweise kann die Durchblutung im Analbereich verschlechtern.
Falsche Ernährung: Eine ballaststoffarme Ernährung führt oft zu Verstopfung, die wiederum das Pressen verstärkt.
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Genetische Veranlagung: Manche Menschen haben eine angeborene Schwäche des Bindegewebes, wodurch Hämorrhoiden leichter anschwellen.
Schweres Heben: Regelmässiges Heben schwerer Lasten kann den Druck auf die Gefässe im Beckenbereich erhöhen.

Wie sich Hämorrhoiden bemerkbar machen
Hämorrhoidalleiden können verschiedene Beschwerden verursachen, die je nach Schweregrad variieren. Typische Symptome sind:
- Blutungen: Helles, rotes Blut auf dem Toilettenpapier oder im Stuhl deutet oft auf vergrösserte Hämorrhoiden hin.
- Juckreiz und Brennen: Reizungen im Analbereich sind häufig und können sehr unangenehm sein.
- Schmerzen beim Stuhlgang: Besonders grössere oder entzündete Hämorrhoiden können beim Toilettengang Schmerzen verursachen.
- Fremdkörpergefühl: Manche Betroffene haben das Gefühl, dass sich etwas im Anus befindet oder nicht vollständig entleert wurde.
- Sichtbare Knoten: In fortgeschrittenen Stadien können Hämorrhoiden nach aussen treten und tastbar oder sichtbar sein.
Frühe Symptome sollten ernst genommen werden, da sich Hämorrhoiden unbehandelt verschlimmern können. Eine frühzeitige Anpassung der Lebensweise oder medizinische Behandlung kann helfen, Beschwerden zu lindern.
Die vier Stadien von Hämorrhoiden
Die vier Stadien von Hämorrhoiden beschreiben den Schweregrad der Erkrankung. Hier eine kurze Erklärung:
Stadium I: Die Hämorrhoiden sind vergrössert, aber sie fallen nicht aus dem After heraus. Es kann zu Symptomen wie Juckreiz, Schmerzen und gelegentlichem Blutabgang kommen, insbesondere nach dem Stuhlgang.
Stadium II: Die Hämorrhoiden fallen während des Stuhlgangs heraus, ziehen sich jedoch von selbst wieder zurück, sobald der Druck nachlässt. Es können weiterhin Blutungen und Schmerzen auftreten.
Stadium III: Die Hämorrhoiden treten beim Stuhlgang oder bei körperlicher Belastung hervor und müssen manuell wieder in den After zurückgeschoben werden. Schmerzen und Blutungen sind häufig.
Stadium IV: Die Hämorrhoiden sind dauerhaft aus dem After hervorgetreten und können nicht mehr zurückgeschoben werden. In diesem Stadium sind starke Schmerzen, Entzündungen und Blutungen üblich, und eine chirurgische Behandlung ist meist erforderlich.
Es ist ratsam, bereits bei den ersten Symptomen, wie Schmerzen, Juckreiz oder Blutungen, einen Arzt aufzusuchen, um eine frühzeitige Diagnose zu erhalten und weitere Komplikationen zu vermeiden. Insbesondere ab Stadium II, wenn die Hämorrhoiden beim Stuhlgang hervortreten sollte man ärztlichen Rat einholen. Ab Stadium III und Stadium IV, wenn die Hämorrhoiden dauerhaft hervortreten und Schmerzen oder Blutungen stärker werden, ist eine ärztliche Behandlung unerlässlich, da oft eine spezielle Therapie oder sogar eine Operation notwendig ist. Bild Kantonsspital Baden

Prävention von Hämorrhoiden

Es gibt verschiedene präventive Massnahmen, die helfen können, das Risiko für Hämorrhoiden zu verringern. Eine gesunde Lebensweise spielt dabei eine entscheidende Rolle:
- Ballaststoffreiche Ernährung: Eine ballaststoffreiche Ernährung (z. B. Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte), fördert eine regelmässige Verdauung und verhindert Verstopfung.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Viel Wasser trinken hilft, den Stuhl weich zu halten und erleichtert den Stuhlgang.
- Regelmässige Bewegung: Körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und die Darmfunktion, wodurch das Risiko für Verstopfung und Hämorrhoiden verringert wird.
- Richtige Verhaltensweisen beim Stuhlgang: Vermeiden Sie langes Sitzen auf der Toilette und das starke Pressen. Gehen Sie immer sofort, wenn der Drang zum Stuhlgang kommt, und vermeiden Sie es, unnötig lange zu warten. Achten Sie dabei auf die richtige Sitzhaltung – um diese beim Stuhlgang zu fördern, sollten die Füsse auf einer Erhöhung, wie einem Hocker oder einer kleinen Stufe, platziert werden, damit die Knie höher als die Hüften sind. Diese Position hilft, den natürlichen Abgang des Stuhls zu erleichtern.
- Vermeidung von schwerem Heben: Häufiges Heben schwerer Lasten kann den Druck im Beckenbereich erhöhen. Achten Sie auf eine korrekte Körperhaltung beim Heben.
- Darmaufbau: Bei Verstopfung kann eine Darmsanierung in Kombination mit einer Leberreinigung, die einen grossen Einfluss auf die Verdauung hat, sehr hilfreich sein.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Hämorrhoiden?
Konservative Massnahmen
- Salben und Cremes: Diese Produkte lindern Symptome wie Juckreiz, Schmerzen und Entzündungen. Sie enthalten oft Inhaltsstoffe wie Hamamelis, Lidocain oder Hydrocortison, die beruhigend wirken.
- Zäpfchen: Zäpfchen können direkt im Anusbereich wirken und helfen, die Beschwerden zu lindern, indem sie entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
- Medizinaltüchlein: Spezielle Feuchttücher, die mit einer beruhigenden Lösung angereichert sind und bei der Behandlung von Hämorrhoiden oder Reizungen im Analbereich helfen, indem sie Hautirritationen lindern und eine sanfte Reinigung ermöglichen.
- Sitzbäder: Warme Sitzbäder (mit Kamille oder Meersalz) fördern die Durchblutung, beruhigen den Bereich und lindern Juckreiz und Schmerzen.
- Medizinische Eingriffe: Wenn konservative Massnahmen nicht ausreichen, gibt es auch minimalinvasive Behandlungsmöglichkeiten wie Gummibandligatur oder Infrarotkoagulation, bei denen die Hämorrhoiden gezielt verkleinert oder entfernt werden. In schweren Fällen kann auch eine chirurgische Entfernung (Hämorrhoidektomie) erforderlich sein, aber diese Methode wird meist nur bei sehr fortgeschrittenen oder hartnäckigen Fällen angewendet.
Natürliche Hausmittel
- Aloe Vera: Aloe Vera hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften. Das Auftragen von frischem Aloe Vera Gel auf den betroffenen Bereich kann helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
- Hamamelis: Hamamelis ist ein bekanntes pflanzliches Heilmittel, das entzündungshemmend wirkt. Das Auftragen von Hamamelis-Produkten auf die betroffene Stelle kann helfen, Juckreiz und Schwellungen zu reduzieren.
- Teebaumöl: Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften kann Teebaumöl in verdünnter Form bei Hämorrhoiden helfen. Es sollte aber immer mit einem Trägeröl wie Kokosöl vermischt werden, um Hautirritationen zu vermeiden.
- Leinsamen: Leinsamen sind reich an Ballaststoffen und fördern eine gesunde Verdauung. Täglich ein Löffel gemahlener Leinsamen in Wasser oder Joghurt gemischt, kann positive Effekte haben.
- Flohsamen: Flohsamen quellen im Darm auf, binden Wasser und sorgen für eine weiche Stuhlkonsistenz, wodurch der Druck beim Stuhlgang reduziert wird. Das kann helfen, Hämorrhoiden-Beschwerden zu lindern und neue Reizungen zu vermeiden.
Zeitpunkt für einen Arztbesuch
Es gibt bestimmte Situationen, in denen es wichtig ist, einen Arzt aufzusuchen, um sicherzustellen, dass Hämorrhoiden richtig behandelt werden und ernsthafte Komplikationen vermieden werden. Wenn die Schmerzen im Analbereich sehr stark sind oder trotz der Anwendung von Hausmitteln nicht nachlassen, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Starke Schmerzen können auf eine schwere Entzündung oder sogar auf Thrombose-Hämorrhoiden hindeuten. Ebenso ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn es zu anhaltenden oder wiederkehrenden Blutungen kommt, vor allem, wenn das Blut deutlich sichtbar auf dem Toilettenpapier oder im Stuhl ist. Blutungen können auch auf andere Erkrankungen wie Darmkrankheiten hinweisen, die abgeklärt werden sollten.
Ein Arztbesuch ist auch erforderlich, wenn Hämorrhoiden aus dem Anus herausragen und sich nicht mehr zurückdrücken lassen oder sichtbar bleiben. In solchen Fällen ist es wichtig, den Zustand der Hämorrhoiden ärztlich prüfen zu lassen. Sollte zusätzlich zu den Beschwerden auch Fieber oder Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung oder Eiterbildung auftreten, ist sofortige ärztliche Hilfe notwendig. Wenn die Symptome trotz konservativer Behandlungsmethoden wie Salben, Zäpfchen oder einer Ernährungsumstellung nicht besser werden, sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden.
Wie lange dauert es, bis Hämorrhoiden nach einer konservativen Behandlung verschwinden?
Die Heilungsdauer von Hämorrhoiden hängt von der Schwere der Erkrankung und der Art der Behandlung ab. In den meisten Fällen können leichte bis mittelgradige Hämorrhoiden mit konservativen Massnahmen innerhalb von ein bis zwei Wochen signifikante Verbesserungen zeigen. In diesen Fällen können die Symptome wie Schmerzen, Juckreiz und Schwellungen bereits nach einigen Tagen zurückgehen. Bei stärkeren Beschwerden kann es jedoch auch bis zu vier Wochen dauern, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.
Was man in der Heilungsphase beachten sollte
- Vermeidung von starkem Pressen: Es ist wichtig, den Stuhlgang nicht zu erzwingen. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und genügend Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee.
- Sanfte Hygiene: Verwenden Sie milde, pH-neutrale Seifen und vermeiden Sie starkes Reiben oder Kratzen im Analbereich.
- Regelmässige Bewegung: Leichte Bewegung fördert die Durchblutung und hilft, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Vermeiden Sie jedoch langes Sitzen.
- Vermeidung von Stress: Stress kann den Heilungsprozess negativ beeinflussen. Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation können dabei helfen, den Heilungsprozess zu unterstützen.
- Vermeidung von Zucker und stark verarbeiteten Lebensmitteln: Zuckerreiche und stark verarbeitete Lebensmittel können die Verdauung negativ beeinflussen und zu Verstopfung führen. Diese Lebensmittel sollten möglichst gemieden oder stark reduziert werden.
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Quellen
Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)
Britische Gesellschaft für Gastroenterologie (BSG)
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
www.sulgan.ch