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Reizdarm? Dann wird es Zeit für eine Pause!

Das Reizdarmsyndrom gehört zu den am häufigsten auftretenden Magen-Darm-Erkrankungen. Auch wenn es für die Betroffenen nicht gefährlich ist, können die Beschwerden sehr belastend sein für deren Alltag. Frauen sind davon doppelt so häufig betroffen wie die Männer.

Inhalt

Welche Beschwerden verursacht ein Reizdarm?

Meist treten die Symptome im Alter zwischen 30-40 Jahren auf. Wie lange diese anhalten, ist von Person zu Person verschieden. Typische Symptome sind Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Bauchkrämpfe.

Durchfall und Verstopfung: Bei Reizdarmpatienten verändert sich im Laufe der Zeit die Konsistenz und Häufigkeit ihres Stuhlganges. Bei der Verstopfung kann es durchaus sein, dass höchstens drei Mal pro Woche ein Stuhlgang möglich ist, dieser ist dann meist sehr hart. Beim Durchfall kann mehrmals täglich ein Toilettenbesuch nötig sein – hier ist der Kot sehr weich und kann zu einer plötzlichen Entleerung führen. Diese Personengruppe ist eher eingeschränkt, da immer eine Toilette in der Nähe sein sollte.

Bauchkrämpfe und Blähungen: Die Bauchschmerzen können in ihrer Art variieren – sie können stechend, dumpf oder krampfartig sein. Manchmal kommen sie in Wellen, manchmal hält der Schmerz an. Zudem tritt häufig ein Unwohlsein auf. Meist verflüssigt sich der Kot anfangs eines Krampfes, nach der Ausscheidung lassen die Schmerzen dann etwas nach. „Schleimiger“ Stuhlgang und eine unvollständige Darmentleerung gehören auch zu den typischen Symptomen. Der zusätzliche Blähbauch führt zu einem unangenehmen Völlegefühl und kann zu Schmerzen führen.

Manche Patienten leiden zudem unter Rücken-, Kopf- und Gelenkschmerzen.

Da das Beschwerdebild sehr verschieden sein kann, wird der Reizdarm in drei Typen unterteilt:

Reizdarmsyndrom D:

Diarrhoe-prädominantes Reizdarmsyndrom. Hier stehen vor allem Durchfälle im Vordergrund.

Reizdarmsyndrom O:

Obstipations-prädominantes Reizdarmsyndrom. Hier steht vor allem die Verstopfung im Vordergrund.

Reizdarmsyndrom M:

Bei diesem Typ verändert sich der Stuhlgang von Durchfall zur Verstopfung.

Was führt zu einem Reizdarm?

Wissenschaftlich sind die genauen Hintergründe noch nicht geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass eine Kombination verschiedener Einflüsse dazu führen.

Wie wird Reizdarm diagnostiziert?

Ihr Hausarzt wird Sie an einen Gastroenterologen weiterleiten. Dieser wird anhand einer Darmspiegelung, Blutabnahme und einer genauen Anamnese nach dem «Ausschluss-Verfahren» arbeiten. Chronische Entzündungen, Lebensmittelunverträglichkeiten, Gallensteine, Entzündungen der Gallenblase, Leber oder Bauchspeicheldrüse zeigen häufig die gleichen Symptome wie bei einem Reizdarm. Können diese Erkrankungen ausgeschlossen werden, liegt ein Reizdarmsyndrom nahe.

Wie kann ein Reizdarm behandelt werden?

Ein Reizdarm ist nicht heilbar, kann jedoch sehr gut behandelt werden! Je nach Person und Beschwerdebild wird die Behandlung angepasst.

Milder Reizdarmverlauf:Leiden Sie vor allem nach gewissen Nahrungsmitteln darunter, reicht es bereits, diese zu minimieren oder ganz weg zu lassen.
Verstopfung:Ein müder Darm braucht dringend Bewegung und Flüssigkeit, um wieder arbeiten zu können. Unterstützen Sie ihn zudem mit verdauungsanregenden Pflanzen, wie z.B. Pfefferminze, Kümmel, Fenchel oder Anis. Eine zusätzliche Aktivierung sowie Entspannung bringt auch eine Bauchmassage. Wenden Sie dabei ein Massageöl mit ätherischen Ölen an und massieren Sie in Uhrzeigerrichtung Ihren Bauch für einige Minuten.
Durchfall:          Durchfall entsteht vor allem dann, wenn die «Darmzotten» und die Darmschleimhaut angegriffen sind. Dies kann verschiedene Ursachen haben – Medikamente (Antibiotikum), Stress, ungesunde Ernährung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten etc. Um den Darm wieder aufzubauen, empfehlen wir Ihnen eine Darmsanierung. Die Kur macht Sie frei von Schlacken und Giftstoffen im Darm, baut diesen wieder auf und gibt ihm die nötige Energie zurück. Lesen Sie mehr darüber im Blog «Darmsanierung für einen gesunden Darm und mehr Vitalität».
Blähungen und Bauchkrämpfe:Diese entstehen meist durch ungesunde Ernährung, Stress und schnelles Essen sowie Medikamenteneinnahme. Achten Sie auf eine abwechslungsreiche Ernährung und gönnen Sie sich immer wieder mal eine Pause. Sollten Sie speziell nach fetthaltigen Lebensmitteln an Verdauungsproblemen wie zum Beispiel Blähungen leiden, dann braucht auch Ihre Leber eine kleine Pause – lesen Sie mehr darüber unter «Müdigkeit – der Schmerz der Leber».

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf den Reizdarm?

Wie bei den meisten Magen-Darm-Erkrankungen hat die Ernährung einen sehr grossen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung. Dank einer angepassten Ernährung können die Beschwerden gelindert und das Wohlbefinden gesteigert werden.

Ist der Darm sehr stark gereizt, hilft es, in der ersten Zeit auf Schonkost umzustellen. Dies beinhaltet vor allem Bouillon, Zwieback, Mais- oder Reiswaffeln, Haferschleim und ungesüssten Tee. Nach einer kurzen Erholung für den Darm dürfen dann die weiteren Lebensmittel wieder zu sich genommen werden.

Einige Länder arbeiten bereits mit der „Fodmap-armen Ernährung“, welche vielversprechend ist bei Patienten mit Reizdarmsyndrom. Fodmap ist die Abkürzung für fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole. Diese Kohlenhydratverbindungen (Zucker) kommen in vielen Lebensmitteln vor, welche Reizdarmbeschwerden auslösen können. Bei dieser Ernährungsumstellung wird in der ersten Zeit auf die reizenden Lebensmittel verzichtet, danach werden diese nach und nach wieder beigefügt bis schlussendlich die Ernährung so angepasst ist, dass sie weniger bis keine Beschwerden mehr verursacht. Idealerweise lassen Sie sich auf diesem Weg von einer Ernährungsberatung begleiten.

Welche Ernährung bei Verstopfung?

Welche Ernährung bei Durchfall?

Welche Ernährung bei Blähungen?

Wann zum Arzt?

Sollten Ihre Beschwerden trotz Naturheilmitteln, Ernährungsanpassung und Entspannung weiterhin bestehen, dann kann Ihnen Ihr Arzt Medikamente verschreiben. Konsultieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin ausserdem in folgenden Fällen unverzüglich:

  • Bei blutigem Stuhlgang
  • Wenn die Beschwerden immer stärker werden
  • Wenn die Beschwerden vor allem nachts auftreten
  • Bei übermässigem Gewichtsverlust
  • Bei Fieber

Wie kann ein Reizdarmsyndrom vorgebeugt werden?

Hier gilt das Sprichwort «in der Ruhe liegt die Kraft». Nehmen Sie den Alltag etwas gelassener, essen Sie langsam und gönnen Sie sich ganz viel Entspannung.

– Achten Sie bei Ihrer ausgewogenen Ernährung vor allem auf Obst, Gemüse und Salat. Diese Lebensmittel regen Ihren Darm an und sind ideale Nährstofflieferanten. Ballaststoffe sind auch gesund und wichtig für den Darm, können aber bei Reizdarmpatienten mit Blähungen zu anregend sein – probieren Sie aus, was und wie viel Ihr Darm erträgt. Lebensmittel, auf welche Sie stark reagieren, sollten Sie zumindest für den Anfang ganz weglassen. Auch sollte auf blähende und leicht vergärbare Lebensmittel sowie kohlensäurehaltige Getränke verzichtet werden.

– Trinken Sie ausreichend, das bringt nicht nur den Stoffwechsel in Schwung sondern auch Ihren Darm.

– Bewegen Sie sich häufig an der frischen Luft, durch das wird der Darm optimal durchblutet.

– Verzichten Sie auf Genussmittel wie Nikotin, Alkohol und Zucker. Diese belasten den Darm stark.

– Gesunder Darm dank Kurkuma, lesen Sie mehr darüber in unserem Blog

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