Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können, insbesondere auf das Verdauungssystem. Häufig handelt es sich dabei um bestimmte Bakterien oder Hefen, die im menschlichen Darm vorkommen. Der Darm ist voller Mikroorganismen, die in einem empfindlichen Gleichgewicht leben und eine wichtige Rolle für die Verdauung und das Immunsystem spielen. Durch Faktoren wie Stress, falsche Ernährung oder die Einnahme von Antibiotika kann dieses Gleichgewicht gestört werden. Diese nützlichen Mikroorganismen sind in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut oder bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln enthalten. Um ihre Wirkung entfalten zu können, müssen die Probiotika lebend den Darm erreichen, daher ist es wichtig, sie in ausreichender Menge zu sich zu nehmen.
Inhalt
Wie funktionieren Probiotika im Körper?
Im menschlichen Körper gelangen die Probiotika hauptsächlich in den Darm, wo sie sich ansiedeln und aktiv werden. Der Darm ist die Hauptumgebung, in der Probiotika ihre Aufgabe erfüllen. Die „guten“ Bakterien von Probiotika konkurrieren mit den „schlechten“ Bakterien um Platz und Nährstoffe. Dies hilft dabei, ein gesundes Gleichgewicht der Mikroben im Verdauungstrakt aufrechtzuerhalten.
Einmal im Darm angekommen, beginnen die Probiotika, sich an der Darmwand festzusetzen und dort zu vermehren. Sie tragen dazu bei, ein stabiles mikrobielles Umfeld zu schaffen, indem sie sich mit anderen Mikroben austauschen und sich in der Darmflora etablieren.
Der Darm als Schlüssel zur Gesundheit
Die Gesundheit des Darms spielt eine zentrale Rolle für unser allgemeines Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Der Darm, insbesondere der Dickdarm, beherbergt eine riesige Gemeinschaft von Mikroben, die gemeinsam als Mikrobiom bekannt sind. Diese Mikrobiota besteht aus Billionen von Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen, die nicht nur bei der Verdauung von Nahrung helfen, sondern auch zahlreiche andere wichtige Funktionen erfüllen.
Kernaufgaben des Darms
- Verdauung und Nährstoffaufnahme: Der Darm ist der Hauptort, an dem die Verdauung der Nahrung stattfindet. Hier werden Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen und in Formen umgewandelt, die der Körper nutzen kann. Eine gesunde Darmflora unterstützt diesen Prozess, indem sie hilft, Nährstoffe besser aufzuschlüsseln und zu absorbieren.
- Immunsystem: Etwa 70% des Immunsystems befindet sich im Darm. Eine ausgeglichene Mikrobiota trägt dazu bei, das Immunsystem zu regulieren und das Risiko von Infektionen und Entzündungen zu verringern. Sie unterstützt das Immunsystem dabei, zwischen „guten“ und „schlechten“ Mikroben zu unterscheiden und verhindert so übermässige Reaktionen, die zu Autoimmunerkrankungen führen könnten.
- Barrierefunktion: Die Darmschleimhaut bildet eine wichtige Barriere gegen Krankheitserreger und schädliche Substanzen. Eine gesunde Darmflora hilft dabei, diese Barriere intakt zu halten und verhindert, dass schädliche Stoffe in den Blutkreislauf gelangen, was als „Leaky Gut“-Syndrom bekannt ist.
- Stimmungsregulation: Der Darm ist oft als „zweites Gehirn“ bekannt, da er eine enge Verbindung zum zentralen Nervensystem hat. Diese Verbindung, bekannt als Darm-Hirn-Achse, beeinflusst unsere Stimmung und unser allgemeines Wohlbefinden. Eine gesunde Mikrobiota kann dazu beitragen, Stress zu reduzieren und die geistige Gesundheit zu fördern.
- Langfristige Gesundheit: Ein gesunder Darm hat Auswirkungen auf den gesamten Körper. Probleme im Darm können zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen, von Verdauungsstörungen wie Reizdarmsyndrom und entzündlichen Darmerkrankungen bis hin zu systemischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Deshalb ist es wichtig, auf die Gesundheit des Darms zu achten, indem man eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und gegebenenfalls probiotische Lebensmittel in die tägliche Routine integriert.
Was sind Präbiotika und wie unterscheiden sie sich zu den Probiotika?
Probiotika und Präbiotika sind beide wichtig für die Darmgesundheit, spielen jedoch unterschiedliche Rollen und wirken auf verschiedene Weise.
Definition:
Präbiotika sind spezielle Ballaststoffe, die nicht vom menschlichen Verdauungssystem abgebaut werden können, aber als Nahrungsquelle für die „guten“ Bakterien im Darm dienen. Sie fördern das Wachstum und die Aktivität von Probiotika und anderen nützlichen Mikroben.
Funktion:
- Nahrungsquelle für Probiotika: Präbiotika dienen als Nahrung für die nützlichen Bakterien im Darm, wodurch deren Wachstum und Aktivität gefördert werden.
- Nicht verdaubar: Sie werden im Dünndarm nicht abgebaut und gelangen unverändert in den Dickdarm, wo sie von den Mikroben fermentiert werden.
Beispiele:
Zusammenfassung
- Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die direkt im Darm wirken, um das mikrobielle Gleichgewicht zu unterstützen.
- Präbiotika sind nicht verdaubare Ballaststoffe, die als Nahrung für die guten Bakterien dienen und deren Wachstum fördern.
Während Probiotika die „guten“ Bakterien liefern, die bereits im Darm vorhanden sind oder eingeführt werden, sorgen Präbiotika dafür, dass diese Bakterien gedeihen und ihre Funktionen effizient erfüllen können. Beide sind wichtig für eine gesunde Darmflora, arbeiten jedoch auf unterschiedliche Weise.
Gesundheitliche Vorteile von Probiotika
Unterstützung der Verdauung
Probiotika helfen, die Verdauung zu regulieren und die Aufnahme von Nährstoffen zu verbessern. Sie unterstützen die Aufspaltung von Nahrungsbestandteilen und fördern eine gesunde Verdauung. Durch die Unterstützung einer ausgewogenen Darmflora können Probiotika Symptome wie Blähungen, Verstopfung und Durchfall lindern.
Aufrechterhaltung des Mikrobiota-Gleichgewichts
Probiotika tragen dazu bei, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Mikroben aufrechtzuerhalten, indem sie die „guten“ Bakterien fördern und die Vermehrung von „schlechten“ Bakterien hemmen. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Infektionen und entzündlichen Erkrankungen zu reduzieren.
Stärkung des Immunsystems
Ein grosser Teil des Immunsystems befindet sich im Darm. Probiotika können das Immunsystem unterstützen, indem sie die Schleimhäute im Darm stärken und die Produktion von Antikörpern fördern. Sie beeinflussen auch die Aktivität von Immunzellen, die für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Infektionen zu verringern und die allgemeine Immunabwehr zu verbessern.
Verbesserung der Barrierefunktion des Darms
Probiotika helfen, die Integrität der Darmbarriere zu erhalten. Eine gesunde Darmbarriere verhindert, dass schädliche Substanzen und Mikroben in den Blutkreislauf gelangen. Probiotika stärken diese Barriere und verhindern das sogenannte „Leaky Gut“-Syndrom, bei dem die Darmwand durchlässig wird und unerwünschte Stoffe in den Körper gelangen können.
Einfluss auf das Nervensystem und die mentale Gesundheit
Es gibt eine enge Verbindung zwischen dem Darm und dem Gehirn, bekannt als Darm-Hirn-Achse. Probiotika können die Produktion von Neurotransmittern beeinflussen, die für die Stimmung und das emotionale Wohlbefinden wichtig sind. Studien haben gezeigt, dass Probiotika möglicherweise bei der Reduzierung von Stress und Angstzuständen sowie bei der Verbesserung der allgemeinen Stimmung helfen können.
Unterstützung bei speziellen Gesundheitsproblemen
Probiotika können auch bei der Behandlung bestimmter Gesundheitsprobleme nützlich sein. Sie können bei der Behandlung von Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom (IBS), entzündlichen Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) und Antibiotika-assoziiertem Durchfall helfen. Durch die Unterstützung der Darmflora und die Regulierung der Verdauung können Probiotika die Symptome dieser Erkrankungen lindern und die Heilung fördern.
In welchen Lebensmitteln sind Probiotika vorhanden?
Probiotika sind in einer Vielzahl von Lebensmitteln enthalten, insbesondere in solchen, die durch Fermentation hergestellt werden. Hier ist eine Übersicht über einige der häufigsten probiotischen Lebensmittel:
- Joghurt ist eine der bekanntesten Quellen für Probiotika. Er wird durch die Fermentation von Milch mit Bakterienkulturen wie Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus hergestellt. Viele Joghurtprodukte enthalten zusätzlich probiotische Stämme wie Lactobacillus acidophilus oder Bifidobacterium bifidum.
- Kefir ist ein fermentiertes Milchgetränk, das durch die Zugabe von Kefir-Körnern zu Milch hergestellt wird. Diese Körner enthalten eine Mischung aus Bakterien und Hefen, darunter Lactobacillus kefiri und Saccharomyces kefir. Kefir enthält eine grosse Vielfalt an probiotischen Stämmen und ist daher besonders reich an gesunden Mikroben.
- Sauerkraut wird aus fermentiertem Weisskohl hergestellt. Während der Fermentation produzieren Milchsäurebakterien wie Leuconostoc mesenteroides und Lactobacillus plantarum Milchsäure, die das Gemüse konserviert und probiotische Bakterien bildet.
- Miso ist eine japanische Paste, die durch die Fermentation von Sojabohnen mit Aspergillus oryzae (einem Schimmelpilz) hergestellt wird. Während der Fermentation entwickeln sich auch verschiedene probiotische Bakterien, die zur Gesundheit beitragen können.
- Kimchi ist ein koreanisches Gericht aus fermentiertem Gemüse, oft Chinakohl und Radieschen. Es wird durch die Zugabe von Gewürzen und Milchsäurebakterien wie Lactobacillus kimchii fermentiert. Kimchi bietet nicht nur Probiotika, sondern auch zusätzliche Nährstoffe und Ballaststoffe.
- Tempeh ist ein fermentiertes Sojabohnengericht aus Indonesien. Es wird durch die Fermentation von gekochten Sojabohnen mit dem Schimmelpilz Rhizopus oligosporus hergestellt. Tempeh enthält nicht nur Probiotika, sondern auch eine hohe Menge an Eiweiss und Ballaststoffen.
- Kombucha ist ein fermentiertes Teegetränk, das durch die Fermentation von Tee und Zucker mit einer symbiotischen Kultur von Bakterien und Hefen (SCOBY) hergestellt wird. Es enthält eine Vielzahl von probiotischen Stämmen und kann auch andere gesundheitsfördernde Verbindungen wie organische Säuren und Antioxidantien enthalten.
- Buttermilch ist die Flüssigkeit, die nach der Herstellung von Butter übrig bleibt. Traditionell wird sie durch die Fermentation von Milch mit bestimmten Bakterienkulturen hergestellt, die probiotische Eigenschaften haben.
Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln
Nahrungsergänzungsmittel bieten den Vorteil, dass sie eine hohe Konzentration spezifischer Bakterienstämme in einer stabilen Form liefern, die oft die Magen-Darm-Passage überstehen und in den Darm gelangen können, wo sie ihre Wirkung entfalten. Zudem erlauben Nahrungsergänzungsmittel eine präzise Dosierung und die Kombination verschiedener Stämme, die in einer normalen Ernährung schwer zu erreichen wäre. Für Menschen mit speziellen gesundheitlichen Bedürfnissen oder nach einer Antibiotikabehandlung kann die Einnahme von Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel eine praktische und wirkungsvolle Methode sein, um gezielt die gewünschte Unterstützung für den Körper zu bieten.
Formen von Probiotika-Nahrungsergänzungsmitteln
- Kapseln: Am häufigsten anzutreffen, da sie die Probiotika vor der Magensäure schützen und so gewährleisten, dass eine grössere Menge der lebenden Bakterien den Darm erreicht.
- Pulver: Kann in Wasser oder andere Flüssigkeiten gemischt werden, was besonders für Menschen, die Schwierigkeiten beim Schlucken von Kapseln haben, praktisch ist.
- Tabletten: Eine Alternative zu Kapseln, jedoch weniger verbreitet, da Tabletten die Bakterien weniger gut schützen können.
- Flüssigpräparate: Enthalten Probiotika in einer flüssigen Basis, oft kombiniert mit Präbiotika.
Häufig verwendete Probiotika-Stämme
- Lactobacillus: Eine der bekanntesten und am besten erforschten Gattungen. Häufig verwendet bei Verdauungsproblemen, zur Unterstützung der vaginalen Gesundheit und zur Stärkung des Immunsystems.
- Bifidobacterium: Oft in Nahrungsergänzungsmitteln zur Unterstützung der Darmgesundheit enthalten, insbesondere bei der Regulierung des Stuhlgangs und zur Linderung von Reizdarmsyndrom-Symptomen.
- Saccharomyces boulardii: Eine Hefe, die bei der Behandlung von Durchfall und zur Vorbeugung von Antibiotika-assoziierten Beschwerden eingesetzt wird.
Auf was Sie bei Probiotika achten sollten
Bei der Einnahme von Probiotika ist es wichtig, auf die richtige Anwendung und mögliche Nebenwirkungen zu achten. Probiotika werden in der Regel gut vertragen, aber zu Beginn können Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl oder leichte Magenkrämpfe auftreten, da der Körper sich an die neuen Bakterien anpasst. Diese Symptome klingen in der Regel nach einigen Tagen ab.
Es ist auch wichtig, auf die empfohlene Dosierung zu achten und diese nicht zu überschreiten, da eine zu hohe Dosis die Beschwerden verstärken kann. Personen mit geschwächtem Immunsystem oder schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen sollten Probiotika nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen, da in seltenen Fällen das Risiko besteht, dass sich die Bakterien im Körper unerwünscht vermehren. Achten Sie ausserdem darauf, die Probiotika korrekt zu lagern, da die Wirksamkeit der Bakterien durch falsche Lagerung beeinträchtigt werden kann. Einige Produkte erfordern Kühlung, um die Lebensfähigkeit der Bakterien zu erhalten.
Wenn die Nebenwirkungen nicht nachlassen oder sich verschlimmern, sollten Sie die Einnahme abbrechen und einen Arzt konsultieren. Es ist auch ratsam, auf die Inhaltsstoffe zu achten, um mögliche allergische Reaktionen zu vermeiden, insbesondere wenn Sie empfindlich auf bestimmte Zusatzstoffe reagieren.
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